"Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen."
Camus geht in seinem Essay von keiner geringeren als der Frage nach dem Sinn des Lebens aus. Er stellt sie denkbar radikal als die Frage, ob der Selbstmord angesichts einer sinnlosen Welt nicht die einzig aufrichtige Konsequenz sei. Der endliche Verstand des Menschen verzweifelt an der Unmöglichkeit, einen umfassenden Sinn zu erkennen - dies bedeutet für Camus das Absurde.
Weil er aber dem Menschen und seinem Schicksal treu bleiben will, verbietet er sich jede Ausflucht in Mystik oder Glauben. Der absurde Mensch bejaht die Existenz in ihrer ganzen Sinnlosigkeit. Daraus erwachsen Stolz und Mut. Wo keine Versöhnung mehr möglich ist, gilt es, das Leben und seine Mannigfaltigkeit auszuschöpfen".
Quantität und Intensität bewussten Erlebens gehen über die Qualität, wie sie in herkömmlichen Ethikkonzeptionen zentral ist. Die einzige Würde seiner Existenz findet der Mensch in seiner Freiheit und seiner stolzen Auflehnung.
So wird Sisyphos zum "Helden des Absurden": Er rebelliert gegen die Götter, die ihn strafen wollten, und macht sein Schicksal zu seinem eigenen.